Wenn sehr Verschiedenes zusammenstimmt - etwa die virtuose Innerlichkeit von Händel-Liedern und der Schmerz eines jungen Menschen, der, mit seinem Körper nicht eins, sich die Magersucht vom Leib schreibt - dann war der Geist der Gemeinsamkeit und des Aufeinanderhörens am Werk. So geschehen bei der Altacher Soiree mit sieben begeisternden Musiker:innen unter dem Titel «Atem» am Pfingstmontag 2024, zugleich ein Dank an Christine Flatz, Elfriede Plangg und Stefan Flatz, die nach 55 Veranstaltungen den ehrenamtlichen Einsatz im Komitee der Soireen beenden.
Das Zusammenwirken von Anita-Flurina Ströhle, Angelika Kopf-Lebar und Eva-Maria Heinzle sorgte für Begeisterung. Einzeln sangen die Sopranistinnen «deutsche Arien» von Händel und das «Gaudete» Anton Heillers aus dem Jahr 1959, begleitet von Christian Lebar an der Orgel und Angelika Gallez (Querflöte). Das a cappella Vivienne Olives wie gehauchtes «Love came so lightly» (2002) - alles Stücke, die sie selbst gewählt hatten.
Den Abschluss bildete der Hymnus «Veni creator spiritus» (Komm, Atem, der uns schuf), von den Sängerinnen an verschiedenen Orten im Kirchenraum intoniert. Zwischen den Strophen improvisierten Nikolaus Feinig am Kontrabass und Benny Omerzell (Keyboard) - nahe an der Grenze zu elektronischen Klängen, eine bewegende Variation und Aktualisierung.
Als eine Art basso continuo trug die junge Autorin Christina Strohmaier drei Abschnitte aus «Für die Sonne» vor - , zum Teil auswendig, wobei die Sonne, wie angedeutet, für Heilung steht, für einen Ausweg aus dem lebensgefährlichen Labyrinth von Anorexie und Essanfällen. Der Text ist noch nicht abgeschlossen und unveröffentlicht.
Die Ausstellung im Foyer gibt einen Einblick in die Arbeit von Laurenz Feinig.